Sigalit Landau

Das Tote Meer erzählt seine eigenen Geschichten. Seine Salzkristalle sind wie Prismen. Durch sie erblickt man die Welt neu. Die israelische Künstlerin Sigalit Landau kreiert dieses Sehen, indem sie das salzigste Meer der Welt als ihr Laboratorium nutzt. Alltägliche Objekte werden von ihr »getauft«, indem sie über Monate in das Tote Meer eingetaucht werden. Vollständig mit Salz bedeckt, entfalten sie eine hypnotisierende Wirkung.
Wir freuen uns sehr, dass wir neben dem Katalog Salt Years, der ein bildgewaltiges »Making-of« dieser Arbeiten darstellt, auch eine passende Edition im Programm haben. Sie setzt sich zusammen aus einer 8-teiligen schwarz-weißen Siebdruck-Serie, die zunächst aus einer Zusammenarbeit mit Yotam From entstand. Seine Fotografien wurden anschließend in Siebdrucke überführt. Die Blätter können nun einzeln oder auch im kompletten Set erworben werden, um so eine dieser besonderen Geschichten in ihrer Entstehung mitzuerleben.
Ein pechschwarzes chassidisches Kleid schwebt im Wasser wie ein Geist, während sich im Lauf der Zeit Salzkristalle in den dunklen Fasern einnisten. Nach drei Monaten ist das Kleid vollkommen weiß und in kristalliner Form erstarrt. Das Kleidungsstück ist dabei nicht irgendeines. Es ist eine Replik des von der Schauspielerin Hanna Robina getragenen Kleides in dem Theaterstück The Dybbuk (Between Two Worlds). Die gespenstische Schönheit des Salzes reflektiert in seinem Werden die Geschichte der Braut Leah und deren Heimsuchung durch einen Wiedergänger.

SIGALIT LANDAU (*1969, Jerusalem), eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen Israels, lebt und arbeitet in Tel Aviv. Ihre Arbeiten wurden an zahlreichen großen Veranstaltungsorten in Israel, den USA und Europa gezeigt, darunter bei der documenta und der Biennale di Venezia.