Loredana Nemes

»Das fluchtartige Verlassen meiner Heimat hat mein Leben gespalten, meine Wurzeln gekappt.« Im Alter von 13 Jahren floh Loredana Nemes mit ihrer Familie vor dem stalinistischen Terror des Ceausescu-Regimes nach Deutschland. In dieser Entwurzelung und dem anschließenden Neuanfang in der Fremde sieht die Fotografin den Impuls für ihre Arbeit mit der Kamera, ihre künstlerische Annäherung an Menschen. So »studierte« sie etwa in ihrer Serie beyond (2008–2010) Berliner Männerwelten in türkischen, orientalischen und arabischen Cafés in Neukölln, Kreuzberg oder Wedding und schuf an diesen – den Frauen nicht verbotenen, letztlich jedoch den Männern vorbehaltenen – Orten eindrucksvolle Bilder der Fremde und unserer Neugier auf das Unbekannte. 
»Ich sehe es mittlerweile als Reichtum, von zwei Kulturen beeinflusst worden zu sein und zwei Lebensabschnitte gehabt zu haben, die mich geformt haben. Aber der Verlust war und ist nach wie vor groß«, äußerte Nemes einmal. Von ihrer Sehnsucht nach der verlorenen Heimat zeugen auch die Schwarzweißbilder aus dem rumänischen Sibiu der Serie beautiful: Nackte Kinderfüße und ein Dreirad sprechen von einer scheinbar niemals endenden, unbeschwerten Kindheit, Nachbarn bei einem »Schwätzchen« unter der Wäscheleine oder drei schwarz gewandete Schwestern auf einem Sofa von einem Idyll der (dörflichen) Gemeinschaft.

Für alle Sammler halten wir eine Besonderheit bereit: Wählen Sie aus den insgesamt 80 Bildern der Publikation beautiful frei ihre zwei Lieblingsmotive aus! (Wir senden Ihnen gerne eine PDF für die Auswahl zu.) Sie erhalten Ihre Editionen dann als hochwertige Barytprints – von der Künstlerin von Hand abgezogen – zusammen in einer Mappe und mit einem signierten Buch.